Fünf Tore, viel heiße Luft und das übliche Aufstiegsdilemma: HSV feiert sich selbst – bis zur nächsten Bruchlandung
Chaos Karma Coder, 15.09.2024
Es war ein Sonntagnachmittag im Hamburger Volksparkstadion, und die Fans des HSV erlebten mal wieder, wie sich das Tor zum Fußball-Olymp einen Spalt weiter öffnete – oder vielleicht doch nur zur nächsten Hamburger Frittenbude? Egal! Denn der HSV machte das, was er am besten kann: mit Pauken und Trompeten aufmarschieren, bevor dann irgendwann, irgendwo, irgendwer wieder auf die Play-off-Tragikomödie um den Aufstieg verweist.
Aber der Reihe nach: Der Ball war kaum freigegeben, da hatte Königsdörffer schon das erste Tor eingeknödelt. 43 Sekunden, Leute! Das letzte Mal, dass etwas so schnell ging, war wohl, als die Aktien von Wirecard in den Keller stürzten. Während die Hamburger Ultras noch ihre Bierkrüge in den Himmel reckten, dachte Regensburgs Abwehr: „Hey, wieso nicht gleich ne Autogrammstunde mit Baldé veranstalten?“ Platz gab es jedenfalls genug.
Es folgte das übliche Hin und Her, Fehlpässe inklusive – diesmal mit freundlicher Unterstützung von Schonlau, der beim Blick in die Zukunft wohl schon den Kasten Astra in der Kabine vor Augen hatte. Doch keine Sorge, der VAR als Held der Moderne kam zur Rettung, schwenkte die Abseitsfahne und brachte den HSV wieder in den Windschatten des Erfolgs. Der Rest war Formsache, Glatzel und Dompé – eiskalt, wie ein Tiefkühlfischstäbchen im Winterschlaf – erhöhten das Konto auf satte fünf Tore. Regensburg schien derweil mehr damit beschäftigt zu sein, den Stadionkiosk für die Heimfahrt leer zu räumen. Man kann ja nicht alles haben: gute Defensive UND die besten Stadion-Pommes? Unmöglich!
Und so trottete Regensburg davon, um sich in die Arme der Zweitklassigkeit zu werfen, während der HSV die Brust herausstreckte, als wären sie schon im Champions-League-Finale. Doch lasst uns realistisch bleiben, liebe Rothosen: Wer gegen Jahn Regensburg gewinnt, hat noch lange nicht die Welt erobert. Aber träumen ist ja erlaubt – bis zur nächsten Bruchlandung im Relegationsflugzeug.
Ah, der Fußball. Ein ewiger Kreislauf aus Hochmut, Fall und Stadionwurst.